Am Ende - Durch Dänemark

Nachdem es die gesamte Nacht geregnet hatte, hörte es zum Morgen zum Glück auf. Nach einem kurzen Frühstück brach ich sehr früh auf und erwischte noch einen kurzen heftigen Regenschauer. Der Wind kam weiter aus Südwest und war noch etwas stärker geworden. Gegen den Wind kämpfte ich mich zur Küste und dann parallel dazu nach Sondervip. Zum Glück wurde der Wind durch die Dünen etwas gebremst, so konnte ich wenigstens fahren. Dort frühstückte ich ausgiebig und hatte die Schnauze gestrichen voll von der Küste. An einer Grillbude traf ich ein deutsches Radlerpärchen, das auch in Norwegen war. Sie hatten die Schnauze jetzt schon voll von Dänemark und wollten den nächstbesten Zug nach Hause nehmen.

Ich wandte mich wieder landeinwärts Richtung Ringkobing und hatte den Wind manchmal auch von hinten. Hinter Grindsted wird die Fahrt richtig öde. Die Landschaft ist langweilig, die Straße verläuft über weite Strecken geradeaus und ein Bauernhof folgt dem anderen. Als am Abend ein kleines Waldstück auftaucht, suche ich mir einen Platz für die Nacht und versuche ohne Zelt zu übernachten. Ein Vogel knattert ganz komisch.


in Kristiansand am Hafen

Sonnabend 29.08.

Seit Kolding regnet es und ich habe genug von Dänemark. Nach der Hälfte der Strecke beschloß ich durch Schleswig- Holstein zu fahren und ab Wismar die Bahn zu nehmen. Als ich kurz vor der Grenze war, reichte es mir jedoch völlig und ich beschloß direkt ab Flensburg mit dem Zug zu fahren. Achtzig Kilometer starker Regen mit schlechten Sachen und durch gleichförmige Landschaft und dann auch noch das Ziel eigentlich direkt vor Augen, können sehr demoralisierend sein.

kleines Fazit

Mit ein Paar Jahren Abstand habe ich die Zeilen mal wieder gelesen und es wundert mich, wie ich nach diesen letzten Tagen, die mich anscheinend sehr demoralisiert hatten, doch wieder auf große Tour gegangen bin.

Andererseits hat mich die Landschaft Norwegens und Schwedens sehr beeindruckt, in Schweden waren es die weiten Wälder und einsamen Schotterpisten, in Norwegen vor allem die tief eingeschnittenen Fjorde und die schroffe Landschaft.

Das Wetter in Norwegen war in dem Jahr aber auch besonders schlecht, von den 14 Tagen die ich dort unterwegs war, hat es an 10 mehr oder weniger stark geregnet und es gab sogar drei Tage Dauerregen. Hinzu kam, daß meine Ausrüstung für diese Art von Tour einfach zu schlecht war. Das Zelt, der Schlafsack und auch die vielen Baumwollsachen, die ich trug, waren eher etwas für gemächliche Touren im Flachland und vor allem für richtigen Sommer geeignet, nicht fürs Hochgebirge.

Bei meiner Tour durch Schottland und weiter über Norwegen und Schweden zurück, die ich 5 Jahre später unternahm, sah alles schon ganz anders aus. Auch hier hatte ich diverse Regentage und es war teilweise empfindlich kalt und stürmisch, aber die vielen Funktionsklamotten, der wärmere Schlafsack und auch das gute Zelt, hielten die Moral oben.